Entwicklungskonzept „Thüringens Süden“ auf den Weg gebracht

Probleme, wie Überalterung, rückläufige Bevölkerungsentwicklung und der damit verbundene Fachkräftemangel beschäftigen die Region seit Langem. Der forum Thüringer Wald e. V., die Südthüringer Wirtschaftskammern sowie die Landkreise Sonneberg, Hildburghausen, Schmalkalden-Meiningen, der Wartburgkreis und die Stadt Suhl gehen deshalb gemeinsam neue Wege in der regionalen Entwicklung und Vermarktung. Gefördert durch den Freistaat Thüringen erarbeiten die Partner mit einer renommierten Agentur ein Integriertes Regionalwirtschaftliches Entwicklungskonzept (IREK) Thüringens Süden. Dieses Konzept legt den Grundstein für die künftige Förderung eines Regionalmanagements und Regionalbudgets durch den Freistaat.

Am 16. April 2019 übergab Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee symbolisch den Förderbescheid für die Erarbeitung des IREK Thüringens Süden an den Vorsitzenden des forum Thüringer Wald e.V., Dr. Peter Traut. „Wir freuen uns sehr, dass der Freistaat Thüringen die starke Wirtschaft in unserer Region dabei unterstützt, ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern und Kernthemen wie die Fachkräftesicherung wirkungsvoll nach vorne zu bringen und auf eine neue Stufe zu heben“, so Dr. Peter Traut.

Die ersten Ergebnisse der regionalwirtschaftlichen Analyse im Rahmen des IREK machen den Handlungsbedarf deutlich. So werden die Bevölkerungszahlen von Menschen im arbeitsfähigen Alter in Thüringens Süden bis 2035 weiterhin sinken und im Vergleich zu anderen Regionen wie dem Nordschwarzwald sogar überdurchschnittlich rückläufig verlaufen. Die Befragung der regionalen Unternehmen ergab außerdem, dass sie zwar grundsätzlich sehr zufrieden mit ihrem Standort sind, aber mittlerweile rund 80 Prozent von ihnen Probleme haben, Fachkräfte zu akquirieren und sogar teilweise Aufträge ablehnen müssen. Damit ist absehbar, dass sich ohne Zuzug die bisher erzielten wirtschaftlichen Erfolge nicht fortsetzen lassen. Um Zuzug zu erreichen, muss die Region auf ihre Stärken bauen. Im Vergleich beispielweise zum Nordschwarzwald sind die sehr günstigen Baulandpreise und der hohe Anteil der Kinderbetreuung ein klarer Standortvorteil.

Das IREK Thüringens Süden soll bis Ende Juni 2019 abgeschlossen und damit die künftigen Handlungsfelder und Schlüsselmaßnahmen fixiert werden. Danach wird der forum Thüringer Wald e. V. die GRW-Förderung des Regionalmanagements und Regionalbudgets beantragen. Damit können konkrete Projekte gemeinsam mit den regionalen Partnern umgesetzt werden. Der Verein hat bereits mit seinen Projekten, wie INDUSTRIE INTOUCH Thüringer Wald, dem Thüringer Wald Firmenlauf, mit der Kampagne t-wood.de wichtige Impulse für die Region setzen können. Im Rahmen der Konzeptionierung 2025 wurde eine Next-Level-Markenstrategie Thüringens Süden erarbeitet, die eine Ausrichtung der Region als Lebensmittelpunkt zum Ziel hat.